Freitag, 10. August 2012

Zusammenbrechen der Nahversorgung

In größeren Stadtteilen, denen es gelungen war, überregional tätige Anbieter anzusiedeln, folgt häufig der nächste Schritt: Im Wittener Stadtteil Rüdinghausen verlässt KiK seinen Standort: "Zwar leben in Rüdinghausen rund 6600 Menschen. Doch besser aufgestellte Einkaufsstraßen locken sie in die Ferne."  Die Nahversorgung in Rüdinghausen drohe immer weiter zusammen zu brechen.  (Geschäfte? Mangelware!, DerWesten, 08.08.2012)  

1 Kommentar:

  1. Anne Wohland hat nach meiner Beobachtung die Entwicklung richtig eingeschätzt. Der Konzentrationsprozess im Einzelhandel schreitet munter voran. Filialbetriebe dünnen ihre Netze aus, die Lieferwege kehren sich um: Nicht der Lieferant transportiert die Ware zum Wohnort des Kunden, sondern der Kunde übernimmt die Transportkosten, weil er auf seine eigenen Kosten in die Einkaufszentren fährt.
    Die Verwaltungen verhalten sich oft hilflos oder forcieren eine falsche Ansiedlungspolitik, im vermeintlichen Interesse autofahrender Kunden, bestimmt aber im Interesse der großen Anbieter. Sie drehen mit an der Konsum-Aufrüstungsspirale.
    Das Nahversorgungssystem mitsamt seiner sozialen Komponenten wurde über viele Jahrzehnte aufgebaut und geht innerhalb weniger Jahre zu Grunde - das Ergebnis einer unsozialen, neoliberalen Wirtschaftspolitik und der Ökonomisierung aller wichtigen Lebensbereiche.
    Wer das schönreden oder verharmlosen will, hat nichts von diesen Wirtschaftsmechanismen begriffen.

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